Augustin-Wibbelt-Schule

Grundschule Vorhelm

Medienkonzept

1. Handlungsgrundlage

 Die Erweiterung und Förderung von Medienkompetenzen ist eine der wichtigsten Bildungsaufgaben unserer Zeit. Die fortschreitende Digitalisierung ist zu einem bedeutenden Bestandteil der Lebenswirklichkeit der jungen Generation geworden und prägt das individuelle und gesellschaftliche Leben unserer Gesellschaft immer mehr. Zentrale Aufgabe der schulischen Medienbildung muss es sein, Kindern einen pädagogisch strukturierten Rahmen für eine konstruktive und kritische Auseinandersetzung mit den gängigen Medien zu ermöglichen. Hierbei sind sowohl die traditionellen Medien als auch die digitalen Medien gleichermaßen zu berücksichtigen. „Da Medienkompetenz weder durch familiäre Erziehung noch durch Sozialisation oder die individuelle Nutzung von Medien in der Freizeit allein erworben werden kann, ist eine grundlegende, umfassende und systematische Medienbildung im Rahmen der schulischen Bildung erforderlich. Zudem ist zeitgemäße Bildung in der Schule nicht ohne Medienbildung denkbar; sie ist als wichtiger Beitrag zu Lernprozessen zu sehen, die aus Wissen und Können, Anwenden und Gestalten sowie Reflektieren, Bewerten, Planen und Handeln erwachsen.“ (Kultusministerkonferenz 2012, S.3) Die Medienerziehung wurde bereits 2008 in den neuen Richtlinien der Grund-schule fest verankert: Indem die Medien selbst zum Gegenstand der Arbeit im Unterricht werden, erfahren die Schülerinnen und Schüler Möglichkeiten und Beschränkungen einer durch Medien geprägten Lebenswirklichkeit. Die systematische Arbeit mit Medien trägt dazu bei, die Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler zu entwickeln“ (Lehrplan NRW Grundschule 2008, S.15)

2. Pädagogische Konzeption

Bei der Vermittlung von Medienkompetenz geht es, neben der technischen Handhabung darum, zu lernen, wie man sich Fähigkeiten und neues Wissen erschließt und darum eigene Mediennutzung zu reflektieren und aktuelle Entwicklungen im Medienbereich kritisch zu hinterfragen. Hierbei gilt es festzuhalten, dass Medienkompetenz kein eigenständiges Unterrichtsfach darstellt, sondern vielmehr in allen Unterrichtsfächern integriert werden soll, um so die Lerninhalte zu bereichern. Um die geforderten Kenntnisse und Fähigkeiten vermitteln zu können, wurden diese vom Kultusministerium in die folgenden sechs Kompetenzbereiche aufgeteilt.

• Suchen, Verarbeiten und Aufbewahren

• Kommunizieren und Kooperieren

• Produzieren und Präsentieren

• Schützen und sicher Agieren

• Problemlösen und Handeln

• Analysieren und Reflektieren

Im folgenden werden die Ziele der pädagogische Konzeption der AWS in Bezug auf die sechs Kompetenzbereiche erläutert:

Suchen, Verarbeiten und Aufbewahren

Die Schüler sollen eine effiziente und zielführende Suche durchführen können und in der Lage sein, die Ergebnisse differenziert zu betrachten. Hierzu gehören die Fähigkeiten Rechercheergebnisse nach gegebenen Gesichtspunkten auszuwerten, kritisch zu hinterfragen und sich die Ergebnisse nutzbar zu machen, sowie effektiv für die jeweiligen Zwecke zu sichern.

Kommunizieren und Kooperieren

Die Schüler sollen sich mit unterschiedlichen analogen und digitalen Kommunikationsmitteln auseinandersetzen und Vor- und Nachteile der einzelnen Möglichkeiten erkennen. Ebenso sollen sie an eine effektive und verantwortungsvolle Nutzung herangeführt werden und gemeinsam erarbeiten, worauf man gerade bei digitalen Medien achten muss, um sicher zu kommunizieren. Aber auch die gemeinsame Nutzung von Computerprogrammen,  Lernsoftware bzw. Apps  für beispielsweise Gruppenreferate, Präsentationen oder Tabellen wird hier gefördert.

Produzieren und Präsentieren

Die Schüler sollen lernen, eigene Medienbeiträge herzustellen und zu verarbeiten.

Damit dies gelingen kann, sollen die Schüler in die Handhabung der entsprechenden Geräte bzw. informationstechnischen Systeme eingeführt werden und ihre gestaltungstechnischen Möglichkeiten handelnd erkunden.

Schützen und sicher Agieren

Die Schüler sollen für die Gefahren und Risiken, denen sie im Netz ausgesetzt sind, sensibilisiert werden und sich bewusst machen, dass Medien Meinungen prägen können. Sie sollen lernen mediale Gestaltungsmerkmale zu durchschauen und zwischen medialer Darstellung und Realität zu unterscheiden, um die Einflüsse der Medien erkennen, verbalisieren und einordnen zu können.

Problemlösen und Handeln

Die Schüler sollen verschiedene digitale Werkzeuge kennenlernen und Strategien ent-wickeln, um diese Werkzeuge in unterschiedlichen Situationen eigenständig anwenden zu können.  

Analysieren und Reflektieren

Die Schüler sollen sich mit der Vielfalt der Medienlandschaft kritisch auseinandersetzen. Sie sollen einerseits erkennen, welche Arten von Medien es gibt, welche Bedeutung sie haben und wie sie aufgebaut sind und andererseits sich kritisch mit Medien, ihrer Wirkung und dem eigenen Medienverhalten auseinandersetzen.  

Um die genannten Ziele erreichen zu können bedarf es einer entsprechenden Ausstattung mit digitalen Endgeräten, einer gesicherten Internetverbindung, eine Sammlung geeigneter Softwareprogramme und geschultes Lehrpersonal.

3. Unterrichtsentwicklung

 Einbettung der Medienkompetenzvermittlung in schulinterne Curricula

Wie bereits erwähnt stellt die Medienerziehung und die Förderung der Medienkompetenz kein eigenständiges Schulfach dar, sondern soll vielmehr in alle Unterrichtsfächer einfließen. Besonders in Bezug auf die individuelle Förderung jedes einzelnen Kindes stellt der Einsatz von digitalen Medien eine große Bereicherung dar. Für die einzelnen Lehrpläne und dem Schulprogramm ergeben sich folgende Einsatzmöglichkeiten für den Unterricht.

• Vertiefung und Erweiterung der Lerninhalte

• gezieltes Rechtschreibtraining

• Unterstützung der Textproduktion

• Übungsprogramme z.B. im Förder-/ Forderunterricht

• Unterstützung des Lese- und Schreiblehrgangs im AU

• Leseförderung mit z.B. Antolin

• Rechentraining mit z.B. Zahlenzorro

• Wahrnehmungstraining

• Unterstützung des selbstentdeckenden Lernens

• Soziales Lernen in Kleingruppen durch Bearbeitung von Aufgaben am PC