Augustin-Wibbelt-Schule

Grundschule Vorhelm

Marburger Konzentrationstraining

„Konzentration ist die Kunst, dort zu sein, wo man ist“        (Andreas Tenzer, Philosoph und Pädagoge)

Marburger Konzentrationstraining – was ist das?

Das Marburger Konzentrationstraining (MKT)wurde als Gruppentraining von dem Dipl. Psychologen D. Krowatschek konzipiert. Es ist ein auf Selbstinstruktion basierendes Konzept. Das Training setzt an der Verbesserung der Aufmerksamkeitssteuerung der Kinder an. Dies geschieht mit Hilfe der Methode der verbalen Selbstinstruktion. Mit verschiedenen Übungen werden Feinmotorik, Wahrnehmung, Denk- und Merkfähigkeit sowie Lang- und Kurzzeitgedächtnis trainiert.

Ziele des MKT

➢ Selbständigkeit

➢ reflexiver Arbeitsstil statt impulsivem Vorgehen

➢ vernünftiger Umgang mit Fehlern

➢ Verbesserung der Leistungsbereitschaft

➢ Zutrauen in eigenes Können

Für welche Kinder ist das Training geeignet?

Kinder die...

• sich leicht ablenken lassen

• sich wenig zutrauen

• unkonzentriert und unaufmerksam sind (verträumt, impulsiv, motorisch unruhig, wenig ausdauernd, etc.)

• noch nicht selbständig arbeiten können

• sehr viel Zuwendung brauchen

• schlecht mit Misserfolg umgehen können

• Anzeichen einer Aufmerksamkeitsstörung (AD(H)S) haben

Aufbau des Marburger Konzentrationstrainings

Das Marburger Konzentrationstraining findet in Kleingruppen an zwölf Terminen à 45 Minuten einmal pro Woche statt.

Im Training lernen die Kinder Probleme selbstständig anzugehen, dass ein Fehler keine Katastrophe ist (man kann ihn ja verbessern) – und dass sie Vieles schon gut können. Auf diese Weise wird ihr Selbstbewusstsein gestärkt, und sie sind eher bereit weiterzulernen.

Kinder lernen am erfolgreichsten, wenn sie positive Erfahrungen machen. Deshalb werden die Kinder darin bestärkt, alles was sie gut gemacht haben zu wiederholen. Hierbei werden verschiedene Methoden angewendet:

➢ Loben:

Wenn das Kind das gewünschte Verhalten zeigt, wird es sofort in seinem Handeln bestätigt. Das Lob erfolgt sehr engmaschig und hat immer einen direkten Bezug zu dem Verhalten, welches gefördert werden soll.

➢ Ignorieren mit positiven Modellen:

Es erfolgt keine Ermahnung, wenn sich ein Kind unruhig verhält; stattdessen wird das positive Verhalten der anderen Kinder in den Fokus gestellt.

➢ Verstärkerplan:

Die Kinder erhalten Punkte für positives Verhalten. In Situationen, die für die Kinder besonders schwierig sind, werden auch entsprechend viele Punkte vergeben. Jedes Kind darf am Ende des Trainings seine Punkte in einen Punkteplan eintragen. Am Ende des Konzentrationstrainings kann jedes Kind seine Punkte gegen etwas aus der Schatzkiste eintauschen.

Die Trainings für Kinder folgen einem festen Schema, so dass sich die Kinder auf eine gleichbleibende Struktur einstellen können.

1. Begrüßung

Die Begrüßung läuft nach einem Ritual ab:

➢ Ich gebe jedem Kind die Hand

➢ Dabei nehme ich Blickkontakt mit dem Kind auf

➢ Ich begrüße das Kind freundlich und nenne es beim Namen. Das Gleiche wird vom Kind erwartet.

2. Dynamisches Spiel / Training aller Sinne

Beim dynamischen Spiel können sich die Kinder austoben und die Sauerstoffzufuhr erhöhen. Die Kinder lernen beim Spiel die Beachtung klarer Spielregeln und den angemessenen Umgang mit anderen Kindern.

3. Entspannungsübungen

Unruhige Kinder lernen sich auf ihr Inneres zu konzentrieren und erleben dabei das Gefühl der Ruhe. Nur wer entspannt ist, kann konzentriert arbeiten.

Für viele Kinder ist es sehr schwierig, zur Ruhe zu kommen. Mit Hilfe altersgerechter Übungen und Geschichten wird ihnen vermittelt, wie sie in der Fantasie reisen und sich so systematisch entspannen können.

4. Verbale Selbstinstruktion / reflexiver Arbeitsstil (Inneres Sprechen Teil 1)

Die Schüler erlernen nach der laut gesprochenen Selbstinstruktion zunächst das leise Flüstern und danach das stumme innere Sprechen der Aufgabenschritte.

Durch diese verbale Selbstinstruktion erlernen die Kinder einen reflexiven Arbeitsstil. Impulsiv arbeitende Kinder lernen, sich zu bremsen und zu kontrollieren. Langsame, verträumte Kinder lernen, Schritt für Schritt weiterzuarbeiten.

5. Kim - Spiele

Kim – Spiele dienen der Verbesserung der Sinneswahrnehmung. Sie trainieren das Fokussieren der Aufmerksamkeit und die Merkfähigkeit. Die Kinder richten ihre Aufmerksamkeit gezielt auf eine Wahrnehmungsmodalität und versuchen verschiedene Gegenstände zu erfassen und zu behalten.

6. Konzentriert geht’s wie geschmiert–Übungen (Inneres Sprechen Teil 2)

siehe verbale Selbstinstruktion

7. Verabschiedung